Sul concetto di volto nel figlio di Dio (Über das Konzept des Angesichts von Gottes Sohn)

Sul concetto di volto nel figlio di Dio (Über das Konzept des Angesichts von Gottes Sohn)

Socìetas Raffaello Sanzio, Cesena

Dienstag 06. Nov. // 19.30 – 20.30 Uhr / Festivaleröffnung
Mittwoch 07. Nov. // 19.30 – 20.30 Uhr
Peterskirche

  • Theater

»Herbstzeitlose« – das einstige Kind sorgt für den Vater, der wieder zum Kind wird. Der Sohn, in Hemd und Krawatte innerhalb eines eleganten, weißen Interieurs, steht kurz vor dem Weg zur Arbeit. Er wechselt seinem greisen Vater die Windeln, voller Scham über die eigene Unfähigkeit entschuldigt sich der alte Mann endlos und weint. Der Sohn, zunehmend verzweifelt, versucht ihn liebevoll zu beschwichtigen.

Ein riesiges Christusportrait des Renaissancemalers Antonello da Messina blickt milde und stumm auf das Geschehen, ist Betrachter und Betrachteter. Das Gemälde beleuchtet als eine Art Scheinwerfer die Abfolge menschlicher Handlungen und die Fragilität des Menschseins. »Sul concetto di volto nel figlio di Dio« (»Über das Konzept des Angesichts von Gottes Sohn«) gehört zu den eindrucksvollsten Theaterstücken der letzten Jahre. Es war und ist auf allen wichtigen Festivals in ganz Europa zu sehen und hat zum Teil große Diskussionen ausgelöst.

Die Socìetas Raffaello Sanzio ist eine der wichtigsten und radikalsten Theatergruppen des europäischen Gegenwartstheaters. Sie wurde von Romeo Castellucci, 1960 in Cesena (nahe Bologna) geboren, im Jahr 1981 gegründet. Er verbindet Sprech- und Körpertheater, Musik, Oper, Malerei, Bilderwelten und neue Technologien. Die Compagnie war bereits mehrfach bei der euro-scene Leipzig zu Gast: »Giulio Cesare« (»Julius Caesar«, 1997), »Voyage au bout de la nuit« (»Reise ans Ende der Nacht«, 2000), »Buchettino« (»Der kleine Däumling«, 2005), »Hey girl!« (2007) und »Storia contemporanea dell’Africa. Vol. III« (»Zeitgenössische Geschichte von Afrika. Teil III«, 2010).


»Früher brauchte das Theater den Skandal. Hier wollen Kirchenleute ihn herbeireden. Um etwas zu schützen, das ihnen entglitten ist – die Seele und das Gefühl der Zeitgenossen. Die Kunst ist näher bei den Menschen« (Rüdiger Schaper, Der Tagesspiegel, Berlin, 07.03.2012).

Ab 14 Jahren

Mit wenigen italienischen Textpassagen (deutsche Übersetzung im Abendprogramm)

Am 06. Nov. findet im Anschluss ein öffentlicher Empfang statt.

Am 07. Nov. findet im Anschluss ein Publikumsgespräch statt. Moderation: Dr. Martina Bako, Leipzig

Am 09. Nov., 14.00 Uhr, wird eine Gesamtaufzeichnung der Oper »Parsifal« von Richard Wagner, inszeniert von Romeo Castellucci am Opernhaus Théâtre de la Monnaie, Brüssel, gezeigt.
Romeo Castellucci wird selbst anwesend sein. Moderation: Peter Korfmacher, Leipzig

Uraufführung: 15.07.2010, Zollverein, Festival THEATER DER WELT, Essen
Kontakt: www.raffaellosanzio.org
Produktion: Socìetas Raffaello Sanzio
Koproduktion: Theater der Welt 2010, Essen / deSingel, Antwerpen / Théâtre National de Bretagne, Rennes / Nationalteatret, Oslo / Barbican London and SPILL Festival of Performance / Internatio­nales Theaterfestival Tschechow, Moskau / Holland Festival, Amsterdam / Athen Festival / Festival Grec 2011, Barcelona / Festival d’Avignon / Dialog, Wrocaw / BITEF, Belgrad / Foreign Affairs – Berliner Festspiele / Théâtre de la Ville, Paris / Romaeuropa Festival, Rom / SPIELART München / Le Maillon, Strasbourg / TAP (Théâtre & Auditorium de Poitiers) / Peak Performances, Montclair

Das Gastspiel in Leipzig erfolgt mit freundlicher Unterstützung durch das Istituto Italiano di Cultura, Berlin.

Konzeption und Inszenierung: Romeo Castellucci

Musik: Scott Gibbons

Darsteller: Gianni Plazzi (Vater), Sergio Scarlatella (Sohn)
unter Mitwirkung von Leipziger Kindern

Archiv 2012

22. Festivaljahr