KOULOUNISATION
- 2023
- Theater
Update: Anders als zuerst angekündigt, beginnt die Vorstellung am 8. November erst um 22.00 Uhr.
Französisch mit englischen und deutschen Übertiteln
Deutsche Erstaufführung präsentiert in Zusammenarbeit mit Fast Forward Festival, Staatsschaupiel Dresden
In seinem gefeierten ersten Theaterstück nimmt Salim Djaferi mit viel Humor und beißender Ironie die Sprache der Kolonialisierung auseinander. Für eine Recherche reiste der Sohn von Eltern mit algerischem Migrationshintergrund 2018 nach Algier, um sich vor Ort über die Kolonialisierung Algeriens und den blutigen Übergang in die Unabhängigkeit zu informieren. Als er in einer Buchhandlung vergeblich nach der Abteilung „Algerienkrieg“ suchte, erklärte ihm die Verkäuferin freundlich, dass er in der Sektion „Revolution“ nachsehen müsse. Er begann die Macht der Wörter, ihre Herkunft, Wirkung und Bedeutung zu untersuchen und begriff, dass es eine Frage der Perspektive ist, wie Geschichte wahrgenommen und erzählt wird.
KOULOUNISATION nährt sich aus intimen Erzählungen und linguistischen Interferenzen, die entstehen, wenn die Realität der Unterdrückten auf die Sprache der Kolonialmacht trifft. Denn
auf französischer Seite wurde (auch) in der Sprache die ausgeübte Gewalt ausgeblendet: So wurde von „Operationen zur Aufrechterhaltung der Ordnung“ oder „algerischen Ereignissen“ gesprochen.
Sein spielerisches und zugleich schmerzhaft-sensibles Material präsentiert er im Stil einer gewitzten Vorlesung, in die er das Publikum durch subtile Interaktionen mit einbezieht. Und er erzählt die Geschichte der Revolution weiter! Salim Djaferi, der am Königlichen Konservatorium (ESACT) in Lüttich Theater studiert hat, ist Schauspieler, Autor und Regisseur. Er lebt und arbeitet in Brüssel.
+ Do, 9. November: NACH|GEDANKEN & GESPRÄCHE zu KOULOUNISATION mit Salim Djaferi im Institut für Theaterwissenschaft
Tickets 24 € / erm. 12 €
Inszenierung + Performance Salim Djaferi Bühnenkomposition Delphine de Baere Künstlerische Mitarbeit Clément Papachristou Dramaturgische Beratung Adeline Rosenstein Textmitarbeit Marie Alié, Nourredine Ezzaraf Bühne Justine Bougerol, Silvio Palomo Licht + Technik Laurie Fouvet Entwicklung + Produktion + Distribution Habemus Papam Übersetzung + Übertitelung Panthea Kreation Les Halles de Schaerbeek, Brüssel, 2021
Produktion Salim Djaferi Koproduktion Les Halles de Schaerbeek, Le Rideau de Bruxelles, l’Ancre – Théâtre Royal de Charleroi Unterstützung Schreibstipendien Claude Etienne + SACD, La Chaufferie-Acte1, La Bellone – Maison du Spectacle, Théâtre des Doms, Théâtre Episcène, Zoo Théâtre, gefördert von Wallonie-Bruxelles International (WBI) Dank an Aristide Bianchi, Camille Louis, Kristof van Hoorde, Yan-Gael Amghar Gastspielförderung Wallonie-Bruxelles International (WBI)
Foto Thomas Jean Henri
Tickets
Veranstaltungsort
Schauspiel Leipzig
Bosestraße 1
04109 Leipzig
www.schauspiel-leipzig.de
besucherservice@schauspiel-leipzig.de
0341 1268168