fever (Fieber)

fever (Fieber)

Nigel Charnock, London / Michael Riessler, Köln & Virus Streichquartett

Sonntag 06. Nov. // 19.30 – 20.30 Uhr
Schauspielhaus

    Tanz-Musik-Theater

    Eine zehrende Spannung durchdringt die Aufführung. Manchmal bedingt die Musik den Tanz, manchmal scheint es umgekehrt. »fever« (»Fieber«) ist ein andauernder Diskurs, der Tanz hörbar macht und Gedichte tanzen lässt. Die Sprache selbst wird zur Musik und zum Tanz.

    Bis zur absoluten Verausgabung rezitiert und ironisiert der englische Tänzer und Choreograf Nigel Charnock einige der (insgesamt 154) Sonette von William Shakespeare (1564-1616) zu einer komplexen Klangkomposition des Klarinettisten Michael Riessler. Dabei gibt es ein Grundgerüst aus feststehenden Musik-, Tanz- und Textelementen, das jedoch Raum für spannende Improvisation lässt.

    Nigel Charnock, geboren 1961 in Manchester, gründete 1986 mit Lloyd Newson das berühmte DV8 physical theatre. Seit 1996 arbeitete er mit einer eigenen Gruppe und ist auch solistisch sehr erfolgreich. Zu seinen bekanntesten Soli gehören »Human Being« (»Menschliches Sein«, 1997) und »Frank« (2002). Im Januar 2003 übernahm Charnock die künstlerische Leitung der Helsinki Dance Company, die mit seinem Tanzstück »The Intelligence of the Heart« (»Die Klugheit des Herzens«) die euro-scene Leipzig 2003 eröffnete.

    Michael Riessler, geboren 1957 in Ulm, ist einer der kreativsten und innovativsten Musiker in der europäischen Musikszene und gleichermaßen beheimatet in der zeitgenössischen Musik wie im Jazz. Er arbeitet als Klarinettist und Komponist mit zahlreichen Persönlichkeiten, z. B. Mauricio Kagel und Dieter Schnebel, und verschiedenen Sinfonieorchestern wie WDR und NDR zusammen. Die Musiker des Virus-Streichquartetts spielen in erstklassigen Orchestern in Köln, Darmstadt und Baden-Baden.


    »Dieser Mann kommt über einen wie ein Gewitter. Eine Art Klaus Kinski der Bewegung … Keine Frage: Nigel Charnock ist ein Körperkünstler von Graden und von Gnaden. Das Explosive ist in die Form der kontrollierten Bewegung und der komplexen Zwiesprache mit der Musik gebannt. Dabei geht es ihm – wie Shakespeare – immer wieder ums ganze Leben: Liebe, Sex, Tod … « (Bettina Schulte, Badische Zeitung, Freiburg, 19.11.2003).

    Festivalabschluss

    Uraufführung: 03.05.1998, Bremen

    Produktion: Nigel Charnock & Michael Riessler

    Onlineadressen der Compagnie:
    verafirmbach@gmx.net
    www.dancecompany.fi // www.cueperformance.com
    www.michael-riessler.de

    Text: Sonette von William Shakespeare

    Lichtdesign: Rachel Shipp

    Choreografie, Tanz und Stimme: Nigel Charnock

    Komposition, Klarinetten und Saxophon: Michael Riessler

    Virus Streichquartett: Willi Lehmann (1. Violine)
    Martin Lehmann (2. Violine)
    Vincent Royer (Viola)
    Susanne Eychmüller (Violoncello)

    In englischer Sprache. Die Aufführung erfordert nur bedingtes Sprachverständnis. Eine deutsche Übersetzung ist im Abendprogramm enthalten.

    Im Anschluss an die Vorstellung findet ein Publikumsgespräch statt.
    Moderation: Dr. Martina Bako, Dozentin für Theaterwissenschaft, Universität Leipzig

    Archiv 2005

    15. Festivaljahr