Trzeba zabic pierwszego boga (Der erste Gott muß getötet werden)
Komuna Otwock, Kraków – Warschau
Mittwoch 08. Nov. // 19.30 – 20.30 Uhr
Donnerstag 09. Nov. // 22.00 – 23.00 Uhr
Schaubühne Lindenfels
Stück von Komuna Otwock
Alte Ideale steigen aus Büchern empor und ergreifen von den Menschen Besitz: Freiheit, Gleichberechtigung, Humanismus, Kollektivität. Begleitet vom martialischen Trommeln der Sippe und grausamen Riten bricht sich ein gesellschaftlicher Fatalismus seine Bahn, der etwas von Urgewalt und Mythen besitzt.
Ein Spiel zwischen Männern, das immer auch Kampf ist. Die reinigenden Waschungen der Frauen. Fortwährendes Getriebensein. Ausschnitte aus der Wirklichkeit vergrößert im Film – die gleichen Szenen vom anderen Standpunkt aus. Ein Paar aufgehangen nach unten – Folter, Opferung oder Ritual? Und dann, in dieser Situation, ein Kuss…
Die Uraufführung dieses ungeheuer suggestiven Stücks fand innerhalb des 25. Festivals »Krakowskie Reminiscencje Teatralne – Miedzynarodowy Festiwal Teatrów Alternatywnych« in Kraków statt. Während dieses wichtigsten Festivals für alternatives Theater in Polen waren im Frühjahr 2000 innerhalb von vier Tagen rund 20 Produktionen zu sehen. Zu mitternächtlicher Stunde, als die Hoffnung auf ein Stück für die euro-scene Leipzig beinahe schon aufgegeben war, passierte dann dieser kühne Gegenentwurf zum egoistischen Individualismus unserer Zeit – ein Ereignis.
Die Komuna Otwock, vor 10 Jahren gegründet, setzt sich mit großem Ernst für Frieden, Toleranz und soziale Akzeptanz ein. Die 15-20 Mitglieder wohnen zusammen in Karczew bei Warschau. Sie erarbeiten ihre Produktionen gemeinsam und engagieren sich auch für Kulturarbeit sowie Kinder- und Jugenderziehung. Gastspiele führten die Komuna Otwock in zahlreiche polnische Städte, Ljubliana und Brno, und sie erhielt erste Preise bei Festivals in Torun, Lódz und Poznań.
Uraufführung: 25.03.2000, Kraków
Produktion: Komuna Otwock
Das Gastspiel erfolgt mit freundlicher Unterstützung durch das Auswärtige Amt der Bundesrepublik Deutschland, Berlin / Polnisches Institut, Leipzig.
Konzeption, Inszenierung und Spiel: Komuna Otwock
Wenige Szenen in polnischer Sprache. Sprachkenntnisse sind nicht erforderlich.