Körper, in den Kampf geworfen

Körper, in den Kampf geworfen

Freitag 09. Nov. // 17.00 Uhr
Eintritt frei
Schauspielhaus / Horch und Guck

  • Gespräch

Wir haben diese Gesprächsrunde benannt nach einem Wort des Choreografen Raimund Hoghe, der wiederum Pier Paolo Pasolini zitiert. Sehr individuelle, zuweilen extreme Positionen eines Umgangs mit dem menschlichen Körper sollen einander im Gespräch auf dem Podium und mit dem Publikum begegnen.

Gesprächsteilnehmer:

Laura Méritt, Berlin
Eine Frau mit vielen Verdiensten: Frauen- und Freudenaktivistin, Sexpertin mit eigenem Salon, Herausgeberin eines Sexwörterbuches; Veröffentlichungen in »Cosmopolitan« und »Marie Claire«. Für ihre Dissertation erforscht sie den subversiven Akt des Lachens und den Humor.

Dirk Bach, Köln
Beliebter, beleibter Schauspieler; sein Körper ist sein Kapital: mit 14 nackter »Prometheus«, mit 18 ausgepeitschter, eierschlürfender »Herodes«. Aus dem off führte sein Weg über die Schauspielhäuser zum erfolgreichen, preisgekrönten TV-Star.

Ron Athey, Los Angeles
Performance-Künstler und »Märtyrer« für artistische Freiheit: sucht die Befreiung des Körpers durch Grenzerfahrung. Beklemmendes Stilmittel ist die reale Zufügung von Wunden. Ziel ist, durch Selbstverstümmelung eine Art Heilung und Katharsis hervorzurufen; das Schmerzritual als Mittel zur Transzendenz.

Günther Heeg, Frankfurt/Main
Theaterwissenschaftler und Spezialist für die Kolonisationsgeschichte des Körpers durch den sprachlichen Stil. Er lehrt u. a. an der Universität Leipzig. Ihn beschäftigen die Praktiken, mit denen Körperbilder in der Gesellschaft durchgesetzt werden, und die Strategien avancierten Theaters, diese Muster zu zersetzen.

Moderation: Martina Bako, Leipzig
Wandlerin zwischen Wissenschaft und (Performance-)Kunst, wissenschaftliche Mitarbeiterin am Institut für Theaterwissenschaft der Universität Leipzig.

Archiv 2001

11. Festivaljahr