I. Herzog Blaubarts Burg / II. Erwartung
Oper Leipzig
Sonntag 21. Nov. // 19.00 – 21.00 Uhr
Oper Leipzig
- Oper
Beitrag der Oper Leipzig in eigener Auswahl
Oper in einem Akt / Monodrama
»Herzog Blaubarts Burg« führt in die Abgründe eines innerlich einsamen, die Frauen begehrenden, faszinierenden und zerstörenden Mannes. In »Erwartung« durchlebt eine Frau ihre Hoffnungen, zärtlichen Erinnerungen und ihre bitteren Enttäuschungen. Beide Einakter sind einzigartige Meisterstücke des Musiktheaters unseres Jahrhunderts. Sie entstanden völlig unabhängig voneinander und erweisen sich, reichlich acht Jahrzehnte nach ihren Uraufführungen, als zwingend gegenwärtiger Ausdruck beklemmender Endfremdung.
Béla Bartók, der bedeutendste Komponist der Musikgeschichte Ungarns, transformierte den »Blaubart«-Stoff in ein symbolisches, poetisches, tiefenpsychologisches Werk. Die Türen, hinter die Judith gern blicken möchte, können als eine Metapher für die Herzkammern des Mannes verstanden werden. Blaubart öffnet sie ihr nur widerstrebend und leidet selbst an seiner Unfähigkeit, sich der Frau zu offenbaren.
In »Erwartung« sucht eine Frau ihren Geliebten, der sie verlassen hatte. Sie findet ihn tot im Wald – oder geschieht das nur in ihrer Einbildung? Arnold Schönberg, Österreicher von Geburt und in den USA gestorben, ist einer der wichtigsten Vertreter der Zwölftonmusik.
Udo Zimmermann gehört zu den bedeutendsten Komponisten unserer Zeit. Als international begehrter Dirigent leitete er zum Beispiel die Wiener Symphoniker, das Berliner Philharmonische Orchester, das Gewandhausorchester Leipzig und die Orchester in den Opernhäusern Wien, Hamburg, München und Bonn. 1990 wurde er zum Intendanten der Oper Leipzig berufen. Peter Konwitschny ist einer der gefragtesten und auch umstrittensten Opernregisseure unseres Landes.
»Freilich war der Doppelabend auch geeignet, für die Leistungsfähigkeit der Leipziger Oper und ihr mutiges Konzept einzunehmen … Konwitschny hat … mit der Idee der Stückkopplung Ernst gemacht, indem er zumindest suggeriert, es gebe eine quasi durchlaufende gemeinsame Handlung … In seiner Spannung und Geschlossenheit ist der Abend packend und hoch animierend« (Frankfurter Allgemeine Zeitung, 09.09.1992).
Festivalabschluss
Musikalische Leitung: Udo Zimmermann
Inszenierung: Peter Konwitschny
Bühnenraum und Kostüme: Helmut Brade
I. »Herzog Blaubarts Burg«
Oper in einem Akt
Musik: Béla Bartók
Dichtung: Béla Balázs
Deutsche Fassung nach: Wilhelm Ziegler
Darsteller: Tomas Möwes (Herzog Blaubart), Kristine Ciesinski (Judith), Mitglieder der Komparserie (das Kind, der Alte, die früheren Frauen)
II. »Erwartung«
Monodrama
Musik: Arnold Schönberg
Dichtung: Marie Pappenheim
Darstellerin: Kristine Ciesinski (Frau)
Es spielt das Gewandhausorchester Leipzig