Red (Rot)

Red (Rot)

Compagnie Réa Pihlasviita & Kimmo Koskela, Helsinki

Samstag 20. Nov. // 22.00 – 23.00 Uhr
Sonntag 21. Nov. // 19.00 – 20.00 Uhr und 22.00 – 23.00 Uhr
Neue Szene

  • Tanz

Videoinstallation mit Tanz live von Réa Pihlasviita und Kimmo Koskela

Eine leidenschaftliche Schönheit auf der Bühne und eine herbe, in sich gekehrte Frau auf der Leinwand – zwei Seiten einer Person. Vergangenheit und Zukunft treffen sich in verschiedenen Künsten: jahrhundertealte Tanzriten und Videoinstallationen des letzten Jahrzehnts unseres Jahrhunderts. Die Emanzipation wurde erwünscht, erkämpft, verflucht und wieder beiseite geschoben. Übrig bleibt die Sehnsucht der Frau nach ihrem eigenen Ich, verschüttet durch Moral und Anpassung – und vor allem durch den fatalen Wunsch, dem Manne gleich sein zu wollen.

Symbolträchtige Szenen prägen diese außergewöhnliche Produktion, die in der Live-Bewegung eine, in den Video-Multivisionen die andere Seite der Frau erfasst. Parallel und zeitversetzt spielen sich die Vorgänge auf mehreren Ebenen ab. Liebesbegehren und Alltagsbanalität verweben sich. Die Inszenierung ist geprägt von Technik und Kalkül rationaler Beherrschung, die aber nur durch die Lebendigkeit des Menschen funktionieren und in der Farbe Rot ihren Widerhall finden.

Geht es um den Tanz in Finnland, spricht man oft ausschließlich vom Finnischen Nationalballett Helsinki und seinem Choreografen Jorma Uotinen. Wenig bekannt ist, dass junge Künstler dem Genre neue Impulse vermitteln.

Réa Pihlasviita erhielt eine klassische Ballettausbildung in Helsinki und Paris. Durch die Bekanntschaft mit Kimmo Koskela wandte sie sich als Tänzerin und Choreografin auch dem jungen Genre der Videokunst zu. Koskela studierte zunächst Fotografie und stellt heute eine international angesehene Kapazität auf dem Gebiet des Tanzvideos dar. Die Besonderheit von »Red« liegt in der Kopplung von lebendigem Tanz und Video mit derselben Darstellerin und den Symbolgehalten auch finnischer Prägung.


»Licht, Ton, Musik, Farben und Formen vereinigen sich zu einem teuflischen Spektrum. Das ist eine Zaubersuppe, … die das Publikum in ein Karussell von Erfüllung, Unerträglichkeit, Dunkelheit und Beruhigung hineinzieht. Suggestiv, innovativ und glänzend gemacht« (Hufvudstadsbladet, Helsinki, 14.04.1993).

Deutschlandpremiere

Das Gastspiel erfolgt mit freundlicher Unterstützung durch das Finnische Unterrichtsministerium, Helsinki.

Choreografie, Kostüme und Tanz: Réa Pihlasviita

Video, Multivisionen und Bühnenbild: Kimmo Koskela

Musik und Ton: Tommi Koskinen

Ton, Liveaufnahmen und Mischungen: Gustav Alenius

Licht: Timo Alhanen

Pyrotechnik: Esa Parkatti, Timo Alhanen

Archiv 1993

3. Festivaljahr